Der beste 15 PS Elektro Außenborder 2023? | Propel S1 vs. Torqeedo Cruise 10

Der beste 15 PS Elektro Außenborder 2023? | Propel S1 vs. Torqeedo Cruise 10

Torqeedo Cruise 10 vs. Propel S1 - 10 kW Außenborder

Disclaimer vorab: Propel hat die Entwicklung und Produktion eingestellt. Torqeedo bleibt im 15 PS äquivalent somit unangefochtener Marktführer. Es gibt natürlich noch ein paar weitere Hersteller in dem Segment, jedoch eher für Verdränger-Boote.


Das Video war nicht gesponsert und soll auch keinen der beiden Hersteller bevorzugen. Bei den hier dargestellten Auswertungen handelt es sich um unsere persönliche Meinung. Die Ergebnisse sehen Sie hier und auf unserem YouTube-Kanal: E-Bootsmotoren TV

Torqeedo Cruise 10 vs. Propel S1 - 10 kW Außenborder

Optimale Testbedingungen

Wir hatten mitten im November in Amsterdam perfektes Wetter, wenig Wind und milde Temperaturen. Die beiden Außenbord-Motoren wurden an zwei baugleichen Booten getestet. Das Boot mit dem Propel S1 war etwas schwerer und hatte eine etwas andere Gewichtsverteilung, da zwei Personen an Bord waren.


Bei der Endgeschwindigkeit hätten wir im Propel Boot vielleicht etwas mehr rausholen können. Wir waren aber schon wirklich überrascht von den Testergebnissen. Man muss dazu sagen: es handelte sich bei dem Propel S1 noch um einen Testmotor aus der ersten Vorserie. Aber auch der Torqeedo Cruise 10 wurde mit dem schrägverzahnten Getriebe generalüberholt, mittlerweile gibt es die Remote Version vom Cruise ja auch nur mit 12 kW. 

Optimale Testbedingungen

Propel Testfahrt machen

Übrigens: Ihr könnt über uns oder über Propel eine Testfahrt in Amsterdam buchen. Aktuell hauptsächlich mit dem Propel D1 Innenborder. Nach Absprache ist eine Testfahrt mit dem S1 Außenborder denkbar. Meldet Euch gern direkt bei uns und wir helfen Euch bei der Vereinbarung!

Propel Testfahrt machen

Propel S1 vs. Torqeedo Cruise 10.0 R im Test

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Fahrkurve Torqeedo Cruise 10 vs. Propel S1

Die Fahrkurven zeigen einige Gemeinsamkeiten auf, aber auch offensichtliche Unterschiede. Im unteren Leistungsbereich scheint der Propel S1 aufgrund des hohen Drehmoments ein wenig effizienter zu sein. Ab rund 4 kW ist der Torqeedo Cruise 10 hingegen etwas schneller als der Propel.


Ab circa 7 kW schiebt der Torqeedo eine große Bugwelle vor sich her und schafft es nicht in Gleitfahrt über zu gehen. Bis 10 kW bleibt die Rumpfgeschwindigkeit konstant. Zwischen 7 und 8 kW gibt es beim Propel S1 einen Tipping-Point und der Motor schafft es tatsächlich, das in Gleitfahrt zu befördern. Bei maximaler Leistung von 10 kW erreichten wir eine Endgeschwindigkeit von 19 km/h. Das sind rechnerisch knapp 50% mehr Endgeschwindigkeit.


Ein paar Worte zu den Booten: Sowohl der Torqeedo Cruise 10.0 R als auch der Propel S1 hängen an einer Gentle 510 Sloep mit einem Leergewicht von 550 kg. Die Wasserlinienlänge beträgt 5 Meter und das Boot hat einen Verdränger-Rumpf. Inklusive Motor, Personen, Batterie und Zubehör wiegt das Boot circa 800 kg. Rein rechnerisch liegt die Rumpfgeschwindigkeit bei circa 10,2 km/h. 70% der Rumpfgeschwindigkeit sind circa 7,1 kWh.


(Die Messungen wurden übrigens bei 12°C Lufttemperatur, 13,5°C Wassertemperatur durchgeführt. Wir hatten mit 13 km/h nur ein leichtes Lüftchen und mit 0,1 m Wellen optimale Bedingungen.)

Fahrkurve Torqeedo Cruise 10 vs. Propel S1

Beschleunigung im Vergleich

Bei den Tests haben beide Fahrer auf ein Startzeichen den Hebel komplett auf den Tisch gelegt. Auf den ersten 3-5 Metern nehmen sich beide Boote noch nichts. Danach kommt das Boot mit dem Propel S1 jedoch über die Rumpfgeschwindigkeit. Innerhalb weniger Sekunden hat der Propel S1 eine deutlich höhere Endgeschwindigkeit als der Torqeedo Cruise 10 und fährt einfach davon. Innerhalb von 50 Metern bekommt der Propel einen Vorsprung von mehreren Bootslängen.


Klarer Gewinner: der Propel S1.


Auch Aufstoppen war für den Propel S1 kein Problem. Innerhalb weniger Sekunden kam das Boot zum stehen. Allerdings zieht man mit dem S1 eine ordentliche Bugwelle mit, von der man eingeholt wird. Das macht es aufgrund der höheren Geschwindigkeit etwas schwerer.

Beschleunigung im Vergleich

Geschwindigkeit im Vergleich

Besonders auffällig ist die Endgeschwindigkeit bei voller Leistung. Der Torqeedo Cruise 10 hat eine Maximalgeschwindigkeit von 10 km/h erreicht. Das deckt sich mit der rechnerischen Rumpfgeschwindigkeit des Bootes. Ein vergleichbares Ergebnis erwarten wir auch von anderen Motoren aus dem Leistungsbereich: Aquamot, E-Tech, Mitek oder RiPower. Hier sieht man mal die theoretische Fahrkurve.


Ganz anders sah es jedoch beim Propel S1 Außenborder aus. Hier konnten wir eine Maximalgeschwindigkeit von 19 km/h messen. 50% mehr Endgeschwindigkeit als beim Torqeedo Cruise 10! Mit der gleichen Leistung sind wir über die Rumpfgeschwindigkeit hinausgekommen und das Boot ging in Halbgleiterfahrt über. So lässt sich mit dem Propel S1 bei dem richtigen Boot sogar schon an Wasserski mit kleinen Kindern denken.


Dieses Ergebnis war für uns sehr unerwartet und hat uns wirklich umgehauen.

Geschwindigkeit im Vergleich

Reichweite im Vergleich

Wichtig bei elektrischen Außenborder ist vor allem die Effizienz: Mit wie viel Leistung erreiche ich bei meinem Boot eine angenehme Fahrgeschwindigkeit. E-Boote haben in der Regel nicht den Anspruch möglichst hohe Geschwindigkeiten zu erreichen.


Mit einem Blick auf die Fahrkurven der beiden Motoren wird klar: Der Propel S1 ist deutlich effizienter unterwegs. Mit der gleichen Batterie lässt sich circa 10% länger/weiter fahren. Das ist auf Dauer ein wirklich ordentlicher Wert und sollte unbedingt bei der Auswahl der Batterien berücksichtigt werden.

Reichweite im Vergleich

Geräusche bei den beiden 15 PS E-Motoren

Beide Motoren sind nicht lautlos, sowohl der Propel S1, als auch der Torqeedo Cruise 10. Vor allem im unteren Drehzahlbereich verursacht das Getriebe noch ein paar Geräusche. Von Propel wissen wir bereits, dass daran gearbeitet wird. Die ab April bei uns erhältlichen S1 werden verändert und wahrscheinlich noch deutlich weniger hörbar. Den Cruise 12.0 mit dem neuen schrägverzahnten Getriebe konnten wir noch nicht testen. 


Wir saßen hauptsächlich im Boot mit dem Propel S1. Aber ganz ehrlich: den Cruise 10.0 haben wir von unserem Boot aus auch nur kaum gehört. Die Cruise Modelle sind ganz anders als noch die alten Torqeedo Travel 1003 Modelle. Wenn man nah am Motor sitzt, ist das Geräusch natürlich hörbar.


Alles in Allem sehen wir hier einen leichten Vorteil beim Propel S1.

Preis und Batterien

Bei jeder Kaufentscheidung steht selbstverständlich auch der Kaufpreis als eines der wichtigsten Entscheidungskriterien im Vordergrund. Ein Komplettsystem sollte aus unserer Sicht bezahlbar sein. Unser Mehrwert liegt vor allem in der persönlichen Beratung und unseren vielfältigen Referenzen. Auch unsere Website und unser YouTube-Kanal soll dabei helfen Bootsbesitzer umfassend zu elektrischen Antrieben und den verschiedenen Vor- und Nachteilen zu informieren. Im Gegenzug freuen wir uns natürlich, wenn Sie, sofern Sie einen E-Motor bestellen, diesen auch über uns bestellen. 


Das Komplettsystem mit dem Propel S1 mit 10 kWh LiFePO4 beginnt bei 12.000€. Das ist für den Leistungsbereich eine echte Kampfansage. Mit den Propel Batterien ist das System natürlich nochmal etwas teurer. Das Komplettsystem vom Torqeedo Cruise beginnt bei 17.000€. Mit den Original Torqeedo-Batterien kostet das Komplettsystem sogar eher 22.000€.


Wir müssen derzeit ganz klar sagen, dass der Propel S1 ein echtes Schnäppchen ist. Allerdings ist genannte Preis von 5.700€ für den Außenborder noch nicht final. Der endgültige Verkaufspreis wird voraussichtlich noch etwas teurer. Am Ende wird der Propel S1 im Vergleich zum Torqeedo jedoch wahrscheinlich immer noch mehrere Tausend Euro günstiger sein.

Sonstiges: Führerschein, Verfügbarkeit

Die Variante mit Ferngas von Torqeedo - der Cruise 12.0 R - hat mehr als 15 PS und ist somit nicht führerscheinfrei fahrbar. Aus unserer Sicht ist dies gerade für Vermieter und den Freizeit-Bereich ein enormer Nachteil. Hier kann der Propel S1 klar punkten. Wenn man hingegen an Fahrschulen denkt, ist sogar notwendig einen E-Motor mit mehr als 11 kW zu nehmen. Hier würden wir daher auf jeden Fall zum Torqeedo 12.0 R oder 2x ePropulsion Navy 6.0 EVO raten.


Ein großer Nachteil bei Propel ist aktuell die Verfügbarkeit. Die Entwicklung und Konfiguration hat sich entgegen der Erwartung deutlich in die Länge gezogen. Eigentlich hätte der Motor schon Anfang 2022 Jahr ausgeliefert werden sollen. Der nächste Liefertermin ist April 2023 - wird sind gespannt ob Propel diesen halten kann. Wir haben in jedem Fall schon einige Vorbestellungen erhalten und empfehlen eine möglichst frühe Kontaktaufnahme für unsere Beratung. Auch jetzt nach unseren Tests sind wir uns sicher: die S1 Außenborder werden weggehen wie heiße Semmel.

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