Kapazität von Batterien
Die Kapazität ihrer Batterie ist sehr wichtig, um die Reichweite ihres Elektroantriebes zu bestimmen. Die benötigte Kapazität errechnet sich auf Grundlage Ihres Bootsgewichts und der gewünschten Fahrzeit. Überlegen Sie daher genau wie lang die reine Fahrzeit bei Ihnen maximal sein soll.
Je höher die Reichweite und Fahrzeit sein soll, desto größer ist das Batteriesystem.
Batteriekapazität berechnen
Wir rechnen für die ökonomische Geschwindigkeit mit einem Leistungsbedarf von 0,5 kW pro Tonne Bootsgewicht. Wenn Ihr Boot also 1000 kg wiegt und Sie gern 6 Stunden lang fahren möchten, dann würden wir Ihnen eine Batterie mit mindestens 3 kWh gespeicherter Energie empfehlen.
Diese Energie muss effektiv verfügbar sein, daher berücksichtigen wir auch die maximale Entladetiefe, die der Hersteller angibt. Wenn eine AGM Batterie nur zu 80% entladen werden kann, müsste die empfohlene Batterie mindestens (3/0,8) 3,75 kWh Nennkapazität haben. Bei Berücksichtigung des Peukert-Effektes bei 6 Stunden Entladung, benötigt man sogar 4,7 kWh Nennkapazität in der AGM Batterie. (3,75/0,8)
Verbrauch und Reichweite
Wenn Sie jedoch ein paar km/h schneller fahren wollen und 1 kW pro Stunde verbrauchen, reicht die gleiche Batterie nur 3 Stunden. Sie fahren zwar etwas schneller, insgesamt nimmt die mögliche Reichweite aber drastisch ab. Hier als Beispiel die Berechnung für ein 6 m langes Segelboot:
3 kWh Kapazität / 0,5 kW pro Stunde = 6 Stunden Fahrzeit
6 Stunden Fahrzeit * 6 km/h = 36 km Reichweite
3 kW Kapazität / 1 kW pro Stunde = 3 Stunden Fahrzeit
3 Stunden Fahrzeit * 8 km/h = 24 km Reichweite
Wir empfehlen eine ökonomische Geschwindigkeit für eine wirtschaftlich sinnvolle Dimensionierung der Batterie.
Energieverbrauch und Puffer
Wir gehen von einem Energieverbrauch bei optimaler Geschwindigkeit aus und nehmen meist Richtwerte. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen persönlich noch einen kleinen Puffer einzurechnen. Dies können Sie am einfachsten tun, indem Sie eine höhere Fahrzeit angeben.
Uns ist sehr wichtig, dass wir Ihnen nicht willkürlich eine zu große Batterie empfehlen, die Sie eventuell gar nicht benötigen. Immerhin macht die Batterie einen großen Anteil am Gesamtpreis eines E-Antriebssystems aus.
Batteriekapazität bei Gleitbooten
Wenn Sie mit Ihrem Boot Gleitfahrt erreichen möchten, dann haben Sie neben dem hohem Leistungsbedarf auch einen hohen Energiebedarf. Es fließen sehr höhe Ströme, die eine Mindestgröße der Batterie erforderlich machen. Als Richtwert sollten Sie die gleiche Menge an gespeicherter Energie haben, wie der Motor als Maximalleistung hat. Ein 6 kW Elektromotor sollte also mit einer 6 kWh Batterie betrieben werden.
Bei kleinen Booten mit sehr großen Motoren, kann auch mit weniger Batteriekapazität gearbeitet werden. Beachtet werden sollte dabei nur, dass das Batteriesystem auch über längere Dauer den maximalen Entladestrom verträgt.
Reichweite von Elektrobooten
Die Reichweite von Elektrobooten ist von mehreren Faktoren abhängig: Ihrem Boot, der nutzbaren Batteriekapazität, dem Elektromotor und dem Stromverbrauch, der maßgeblich von der Fahrgeschwindigkeit abhängt.
Weitere Umweltfaktoren wie Strömung, starker Gegenwind, Temperatur oder Niederschlag wollen wir nicht näher betrachten, dennoch können diese einen maßgeblichen Einfluss auf Ihre Reichweite haben. Das kommt sehr stark auf Ihr Revier an.
Berechnung der Reichweite
Ihre Reichweite können Sie anhand der Fahrzeit und der Geschwindigkeit errechnen (s=v*t). Die Fahrdauer kann über den entnommenen Strom und der verwendbaren Kapazität des Batteriesystems bestimmen. Bei 20 Ampere Stromentnahme und einer effektiven Kapazität von 100 Ah kann man eine Fahrdauer von 5 Stunden erwarten.
Anhand der Geschwindigkeit lässt sich dann die Reichweite bestimmen. Bei einer Geschwindigkeit von 8 km/h wäre dies eine Reichweite von 40 km! Erfahrungswerte vom Boot sind hierbei sehr wichtig, sonst können wir vorab nur eine ungefähr erwartbare Fahrdauer errechnen.
Wenn Sie langsamer fahren, können Sie natürlich mit einer höheren Fahrdauer und Reichweite rechnen.
Wie hoch ist der Stromverbrauch?
Der Stromverbrauch wird maßgeblich durch Ihre Fahrweise bestimmt. Hier gilt ein mathematischer Grundsatz: Um die Geschwindigkeit ihres Bootes zu verdoppeln, benötigen Sie die achtfache Leistung. Aus diesem Grund verbraucht der Motor bei niedrigen Geschwindigkeiten nur sehr wenig Strom.
Beispielsweise reichen circa 0,5 kW pro Tonne Bootsgewicht, um ein Boot mit 70% der Rumpfgeschwindigkeit zu bewegen. Wenn Sie noch gemütlicher unterwegs sind, erhöht sich Ihre Reichweite abermals. In den meisten Revieren sind ohnehin nicht mehr als 12 km/h erlaubt.
Um 95% der Rumpfgeschwindigkeit zu erreichen, sind bereits circa 2 kW pro Tonne Bootsgewicht nötig. Daran können Sie erkennen, dass es sich gerade bei einem Elektromotor lohnt auf die Fahrweise zu achten. So können Sie mit der gleichen Batteriekapazität eine deutlich höhere Reichweite erzielen.
Hohe Geschwindigkeiten bei E-Motoren
Wenn Sie schnell fahren möchten, dann zieht der Motor bis zur angegebenen Maximalleistung Strom. Meist liegt dann die Fahrzeit bei maximal einer Stunde, je nachdem wie groß Ihre Batterie ist. Beispielsweise bei einem 6 kW Motor mit 6 kWh Batterie. Unter Volllast wird außerdem nicht nur der Motor stark belastet, sondern auch das Batteriesystem, da sehr hohe Ströme fließen.
Unabhängig von Ihrem Stromverbrauch sollten Sie darauf achten, dass Sie immer die maximale Entladungstiefe Ihres Batteriesystems beachten und diese nicht unterschreiten. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter der Kategorie „Batterie“ in unserem Ratgeber und auch bei den Herstellerangaben des Batteriesystems.
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